Tierarztbesuch mit dem Kaninchen

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Vor dem Tierarztbesuch

Kaninchen in Transportbox beim Tierarzt

Jeder Kaninchenbesitzer muss mit seinen Kaninchen irgendwann einmal zum Tierarzt. Selbst wenn es nur für die jährlich anstehenden Schutzimpfungen ist, gibt es ein paar Punkte zu beachten, damit der Besuch für Tiere, Halter und auch den Tierarzt möglichst stressarm wird.

Bitte wählen Sie für den Tierarztbesuch eine ausreichend große Transportbox aus, die auch von oben geöffnet werden kann. Hier kann man entweder Modelle mit einer Klappe im Deckel oder solche wählen, bei denen man schnell mit einem Schnappverschluss den Deckel der Box abnehmen kann. Denken Sie auch an ein ausreichend großes Tuch oder eine Decke zum Abdecken der Box während des Transports und im Wartezimmer. Die Dunkelheit beruhigt die meisten Kaninchen und schirmt sie vor erschreckenden Außeneinflüssen ab. Natürlich muss die Luftzufuhr dennoch durchgängig gewährleistet sein.

Der Tierarzt wird Ihnen zudem dankbar sein, wenn Sie die Transportbox nicht einstreuen oder mit einer großen Menge Heu ausstatten, sondern lediglich eine saugende Unterlage verwenden, auf der die Kaninchen etwas Halt haben. Etwas (Frisch-)futter zum Knabbern während des Transports und der Wartezeit reicht aus, um die regelmäßige Nahrungs- und eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme sicherzustellen. Verzichten Sie auf Trinknäpfe in der Transportbox. Aufgrund des begrenzten Platzes fallen diese fast immer um oder das Kaninchen setzt sich hinein.

Müssen Sie Ihren Tierarzt aufgrund eines akuten Notfalls ohne Termin aufsuchen, melden Sie sich zuvor auf jeden Fall telefonisch an. So können in der Praxis schon wichtige Vorbereitungen getroffen werden und man rechnet mit Ihnen, so dass Sie schnellstmöglich dran kommen.

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Im Wartezimmer

Beim Tierarzt angekommen, platzieren Sie sich mit ihrem Kaninchen möglichst weit weg von aufgeregten Hunden oder Katzen. Diese können Ihr Kaninchen beunruhigen und machen den Tierarztbesuch stressiger, als er sowieso schon ist. Achten Sie darauf, dass kein Hund an der Transportbox schnuppert – auch nicht, wenn dieser „nur mal schauen“ will und „ganz lieb“ ist. Lassen Sie die Transportbox im Wartezimmer idealerweise abgedeckt und stellen Sie sie nach Möglichkeit erhöht, damit Sie Ihr Kaninchen besser im Blick haben und vor neugierigen Hunden abschirmen können.

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Während der Behandlung

Wenn Sie mit Ihrem Kaninchen ins Behandlungszimmer gerufen wurden, schildern Sie dem Tierarzt möglichst detailliert die Krankheitssymptome und das Verhalten Ihres Kaninchens, das Ihnen Sorgen macht. Müssen Sie im Behandlungszimmer noch einige Minuten auf den Tierarzt warten, lassen Sie Ihr Kaninchen so lange in der Box und nehmen Sie es nicht unnötig früh heraus. Die Untersuchung durch den Tierarzt ist für viele Kaninchen mit großem Stress verbunden, der so kurz wie möglich gehalten werden sollte. Auch gut gemeintes „Beruhigungskuscheln“ auf dem Arm kann in einer fremden Umgebung den gegenteiligen Effekt haben und das Kaninchen vermehrt aufregen.

Bei der Untersuchung händeln Sie Ihr Kaninchen mit ruhigen Bewegungen und sicherem Griff. Sind Sie sich unsicher oder selbst sehr aufgeregt, lassen Sie Ihr Kaninchen ruhig vom Fachpersonal festhalten. Die Praxisangestellten wissen, wie sie Ihr Tier halten, damit der Tierarzt seine Untersuchung zügig abschließen kann und wie ein Kaninchen für bestimmte Untersuchungsgänge fixiert werden muss, um ein Herunterspringen vom Tisch oder Verletzungen durch Abwehrbewegungen zu vermeiden.

Lassen Sie sich von Ihrem Tierarzt die Diagnose und Therapie genau erklären und fragen Sie nach, wenn Sie etwas nicht verstanden haben. Machen Sie sich ruhig Notizen, wenn Sie sich nicht alles Gesagte merken können oder bitten Sie Ihren Tierarzt, die getroffenen Maßnahmen für Sie aufzuschreiben. Das ist nicht nur für Ihre Information wichtig. Auch wenn Sie mit Ihrem Tier aufgrund eines Notfalls in der Tierklinik waren, ist ihr Haustierarzt später darauf angewiesen, zu wissen, was in der Klinik gemacht wurde. Auch andersherum – wenn Ihr Haustierarzt eine Behandlung begonnen hat und Sie dann in eine Situation kommen, in der sie notfallmäßig mit Ihrem Kaninchen in die Tierklinik müssen, ist es ebenso von Vorteil zu wissen, wie Ihr Haustierarzt Ihr Kaninchen bisher behandelt hat.

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Wieder Zuhause

Wieder Zuhause angekommen, lassen Sie Ihr Kaninchen zuerst einmal zur Ruhe kommen und sich vom Tierarztbesuch erholen.

In der weiterführenden Behandlung durch Sie als Halter ist es wichtig, dass Sie sich genau an die Anweisungen des Tierarztes halten. Lassen Sie kein Medikament eigenmächtig weg oder geben Sie etwas hinzu, was nicht mit Ihrem Tierarzt abgesprochen ist. Bitte ändern Sie auch die vorgegebenen Dosierungen nicht selbstständig, ohne zuvor nicht wenigstens telefonische Rücksprache mit Ihrem Tierarzt gehalten zu haben.

Haben Sie einen Termin zur Nachuntersuchung erhalten, nehmen Sie diesen wahr, auch wenn Sie der Meinung sind, dass es Ihrem Kaninchen wieder gut geht. Manchmal ist es nötig, eine Behandlung auch über die Besserung der Beschwerden hinaus fortzuführen. Von besonderer Wichtigkeit ist dies zum Beispiel bei Augenerkrankungen oder beim Einsatz von Antibiotika.

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