Bei einer Scheinschwangerschaft bekommt das Weibchen durch Hormone den Zustand einer Trächtigkeit vorgegaukelt und verhält sich entsprechend wie ein trächtiges Tier.
Ein- bis zweimal im Jahr auftretende Scheinschwangerschaften sind noch als normal zu bewerten, zum besseren Nachweis notieren Sie sich genau, wann und wie lange Ihr Weibchen scheinschwanger war.
Im Zusammenleben mit einem Kastraten oder auch im Frühling neigen einige Häsinnen vermehrt zu Scheinschwangerschaften. Besonders häufige Scheinschwangerschaften können auf eine bereits bestehende Veränderung der Gebärmutter hinweisen.
Bitte das Nest erst dann entfernen, wenn das Weibchen sich beruhigt hat und das Nest überhaupt nicht mehr beachtet. Vorzeitiges Entfernen des Nestes würde zu großem Stress beim Weibchen führen und es würde sofort ein neues bauen und sich dazu noch mehr Fell herauszupfen.
Ist das Weibchen nur ein- oder zweimal im Jahr scheinschwanger, reicht es aus, ihr in dieser Zeit sehr viel Ruhe sowie unterstützende und beruhigende Kräuter frisch oder als Tee anzubieten (Kamille, Fenchel, Melisse, Salbei, Basilikum). In der Zeit der Scheinschwangerschaft bitte das Weibchen mit dem Partner niemals auf engstem Raum zusammensperren, da die Tiere sich in dieser Zeit vermehrt aus dem Weg gehen können müssen! Bei häufig auftretenden Scheinschwangerschaften sollte das Weibchen einem kaninchenerfahrenen Tierarzt vorgestellt werden. Eine Hormontherapie sollte nur kurz und um die Zeit bis zu einer Kastration zu überbrücken, verabreicht werden, da die Symptome nur unterdrückt werden. Da häufige Scheinschwangerschaften auf Veränderungen der Gebärmutter hinweisen können, wäre zu einer Kastration, bei der Eileiter und Gebärmutter entnommen werden, zu raten. Nach einer Kastration werden die Weibchen meistens umgänglicher und sozialer, Scheinschwangerschaften treten dann nicht mehr auf.
So bitte nicht behandeln!
In keinem Falle sollte das Weibchen zur Behandlung der Scheinschwangerschaft gedeckt werden, leider ist dieser Irrglaube in einigen Tierarztpraxen noch weit verbreitet. Auch nach einer Trächtigkeit können Weibchen weiterhin scheinschwanger werden, auch ist eine Deckung mit erheblichen Risiken verbunden.
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