Anknabbern und Benagen von Gegenständen

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Kaninchen nagen gern

Kaninchenzähne sind zwar äußerst probierfreudig, was das Benagen von (Holz-)Möbeln, Fußleisten, Tapeten und Kabeln anbelangt, jedoch gehören Kaninchen rein biologisch gesehen nicht zu den Nagetieren. Zu den Nagetieren zählen z.B. Mäuse, Hamster, Ratten und Meerschweinchen. Kaninchen hingegen zählen zu den Hasenartigen (weitere Informationen gibt es hier: Unterschied Hasenartige und Nagetiere).

Dennoch bleibt das Problem bestehen: Kaninchenzähne graben sich mitunter gern in alles Mögliche. Aber warum eigentlich?

Dafür gibt es eine einfache Erklärung: der Nagetrieb ist angeboren. Kaninchenzähne wachsen ein Leben lang, und wenn die Tiere keine Möglichkeit haben, ihre Zähne durch nagende/mahlende Bewegungen abzunutzen, kommt es zu Fehlstellungen. Zudem leben Kaninchen in der Natur in unterirdischen Bauten. Beim Buddeln ihrer Gänge treffen die Tiere immer wieder auf Wurzeln, die sie schlichtweg durchbeißen bzw. solange benagen, bis sie ihnen nicht mehr im Weg sind. Ein ganz natürliches Verhalten also.

Dem Kaninchen ist es aber schwer begreiflich zu machen, dass das Kabel des Fernsehers eben keine Wurzel ist, welche im Weg ist. Hier hilft nur eins: eine ausreichende Sicherung! Denn der Kontakt mit einem Stromkabel bzw. ein daraus resultierender Stromschlag kann mit Verletzungen oder im schlimmsten Fall mit dem Tod des Tieres enden. Daher sind die Kabel so zu sichern, dass sie keine Gefahr für die tierischen Mitbewohner darstellen. Kabelkanäle bieten hier eine gute Möglichkeit.

Je nach Haltungsform (freie Wohnungshaltung, Innenhaltung im Gehege/Kaninchenzimmer oder Außenhaltung) ist der Halter mehr oder weniger gefordert, seine Möbel und Einrichtungsgegenstände vor neugierigen Kaninchenzähnen zu sichern oder hat Glück, dass die eigenen Tiere keinen allzu großen Nagetrieb haben.

Um den Nagetrieb in möglichst geordnete Bahnen zu lenken und Zahnproblemen durch fehlenden Abrieb vorzubeugen, benötigen die Tiere abwechslungsreiches Grünfutter, hochwertiges Heu und – wenn möglich – Äste von ungespritzten Obstbäumen.

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