Kokzidien beim Kaninchen

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Kokzidiose

Die Kokzidiose ist eine unter Kaninchen stark verbreitete parasitäre Erkrankung, die unbehandelt sehr schnell zum Tode führen kann. Sie tritt besonders häufig bei jungen und geschwächten Tieren auf.

Bei den Kokzidien handelt es sich um Einzeller, die die Leber, die Gallengänge und auch den Darm befallen können. Im Darm vermehren sie sich und werden, nachdem sie einen mehrphasigen Zyklus durchlaufen haben, mit dem Kot ausgeschieden. Durch verschmutzte Einstreu, aber auch über das Gesäuge des Muttertieres oder bei der Fellpflege werden dann die Erreger von anderen Tieren aufgenommen.

Die betroffenen Tiere können apathisch werden, sie zeigen häufig Fressunlust, neigen zu Aufgasungen oder Magenbeschwerden und setzen schleimigen, breiigen oder unförmigen Kot ab.

Es kommt immer wieder vor, dass ein Tier zwar mit Kokzidien infiziert ist, jedoch keinerlei Symptome für eine Erkrankung zeigt. Bei diesen Tieren hat sich ein Gleichgewicht mit dem Parasiten eingependelt. Kommt es allerdings durch Stress, beispielsweise durch einen Umzug, durch Streitigkeiten in der Gruppe oder auch durch falsche Ernährung, zu einer Störung des Gleichgewichtes, können nun auch bei diesen Tieren Anzeichen der Erkrankung auftreten.

Treten innerhalb einer Kaninchengruppe bei einem Tier Symptome einer Kokzidiose auf, so ist es deshalb sehr wichtig, dass alle Tiere in der Gruppe behandelt werden, da davon auszugehen ist, dass sich auch die anderen Tiere infiziert haben.

Es ist sehr wichtig, ein Tier, das in eine bestehende Gruppe hinzugesetzt werden soll, vorher auf einen Kokzidienbefall hin überprüfen zu lassen. Dazu wird der Kot des Tieres über drei Tage hinweg eingesammelt und dann von einem Tierarzt untersucht.

Ist das Kaninchen mit Kokzidien infiziert, so ist eine weitergehende Behandlung der Erkrankung durch den Tierarzt sehr wichtig. Es gibt zur Behandlung der Kokzidiose spezielle Medikamente. Außerdem ist auf die Hygiene zu achten. Die Behausung sowie sämtliche Einrichtungsgegenstände und Futternäpfe müssen täglich mit kochendem Wasser gereinigt werden. Kokzidien sind sehr widerstandsfähig und werden erst mit kochendem Wasser vollständig abgetötet. Sollten die befallenen Tiere in einem Außengehege leben, so empfiehlt es sich, den Boden in einer Höhe von mindestens fünf Zentimetern abzutragen und auszuwechseln. Zusätzlich kann er auch noch mit kochendem Wasser überbrüht werden.

Bei der Ernährung sollte darauf geachtet werden, den erkrankten Tieren kein Obst oder Getreide zur Verfügung zu stellen. Frische Wiese, Gemüse, Blätter, Äste, Kräuter & Co. sollten die Tiere weiterhin bekommen.

Zehn Tage nach der Behandlung der Tiere muss eine erneute Kotprobe untersucht werden, um eine völlige Genesung sicherzustellen.

Auch sollte vor jeder geplanten Impfung ein Kokzidienbefall ausgeschlossen werden, da die Impfung sonst ihre Wirksamkeit nicht voll entfalten kann.

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